Das null pointer Narrativ von Sicherheit

Das null pointer Narrativ von Sicherheit
Unter einem "null pointer" versteht man in der Informatik einen Zeiger, der auf einen nicht existenten Wert im Speicher zeigt. Es ist eine Anspielung darauf, dass das Narrativ definiert ist, aber ins Nichts zeigt.

Alle paar Monate wird das Benutzerpasswort im Unternehmen geändert, die letzte Zahl einfach durch die nächst höhere ersetzt und schon ist wieder für längere Zeit Ruhe mit dem Thema Sicherheit.

Mit einem guten Bauchgefühl, denn ich habe es den Hackern schwieriger gemacht. Längst ist es bekannt, wie Angreifer vorgehen und ganze Existenzen in wenigen Millisekunden zerstört werden können, auch weil banale Passwörter wie "Passwort" und "123456" noch immer existieren und eingesetzt werden.

Man stelle sich nur einmal vor, wir würden mit derselben Schlampigkeit unser Hab und Gut im "echten" Leben beschützen. Wobei "echt" hierbei nicht einmal mehr der Wahrheit entspricht, denn der Großteil findet heute digital statt.

Sich mit dem eigenen Sicherheitsbedürfnis auseinanderzusetzen und den Schutz der eigenen Identität ernst zu nehmen scheint auf die gleiche Ebene mit anderen Absurditäten gestellt zu werden. "Wie, du verwendest kein WhatsApp?".

Während der Großteil der Deutschen noch damit beschäftigt ist, den eigenen Eltern zu erklären, wie digitale Medien funktionieren, und Schockangriffe zu ignorieren, wird in den geräumigen Großraumbüros in aller Welt an der nächsten Stufe von digitaler Grausamkeit gearbeitet.

Künstliche Intelligenzen und Deepfakes, die so einfach zu erstellen sind, dass damit große Massen manipuliert werden können, sind die neue Zukunft von digitaler Wahrheit.

Deine tausenden von Nachrichten, Bilder und Geheimnisse sind durch einen 5-stelligen Pin verschleiert, von Schutz kann keine Rede sein. Man würde sich nur ausmalen, was ein Angreifer mit diesen Informationen bezwecken könnte.

Aber keine Sorge, die größten Aktienunternehmen arbeiten bereits an neuartigen Intelligenzen, mit denen es möglich sein wird, Gerüchte über eine fremde Person in die Welt zu setzen, ohne dass dieser je ein Wort mit dem Angreifer gewechselt hat.

Wie würdest du dich verteidigen, wenn eine echte Kinderstimme erzählt, dass du es als Trainer zu weit getrieben hast oder ein Video den Betrug mit der Nachbarin zeigt?

Alles erstellt von absoluten Laien, die sich dazu ein kurzes YouTube-Video angesehen haben und bereit sind, andere Leben zu zerstören. Wie verteidigen, wenn zu der Anschuldigung keine eigene Wahrheit existiert, weil die Anschuldigung im eigenen Bewusstsein nicht einmal vorkommt?

Solange die europäische Strategie nicht existent ist und in der Schule noch vor E-Mail-Phishing gewarnt wird, müssen wir uns vor solchen Märchen keine Sorgen machen. Und wenn es dann passiert, dann konnte es niemand vorhersagen. Wie auch ...